Museum
Dauerausstellung
Der Rundgang durch die neue Dauerausstellung beginnt mit der Frage „Was ist Dithmarschen?“, die den Museumsbesuch wie ein roter Faden begleiten wird. Im Laufe des Rundgangs wird dieser „Mythos Dithmarschen“ thematisiert und dekonstruiert: zum einen materiell in Form von vorhandenen Sammlungsobjekten, aber auch immateriell im Lebens- und Heimatgefühl der Dithmarscherinnen und Dithmarscher und ihren erhalten gebliebenen Vorstellungen.
Dazu wird erst die Landschaft der geschichtsträchtigen Region in den Fokus genommen: Wind und Wasser, Ebbe und Flut prägen die Westküste Schleswig-Holsteins bis heute. Durch die „Dithmarscher Wunderkammer“ und zwei inszenierte bäuerliche Stuben führt die Reise dann zurück ins Mittelalter, in die Blütezeit der Dithmarscher Bauernrepublik.
Ihre Geschichte lässt sich in der großen Ausstellungshalle nachverfolgen: von ihren Anfängen über die Gliederung in Kirchspiele bis hin zu den beiden wichtigsten Schlachten, die die Geschicke der Region nachhaltig veränderten. Dabei schöpft die Ausstellung aus einer umfangreichen, regional verankerten Sammlung mit bedeutsamen Objekten wie dem Dithmarscher Landrecht von 1447 und dem rekonstruierten Gerichtssaal des Norderdithmarscher Landvogts Markus Swin von 1568.
Der historische Rundgang setzt sich fort mit einem Blick auf die Kaiserzeit und ihren industriellen Fortschritt, es folgen Einblicke in den Alltag an der Dithmarscher Heimatfront im Ersten Weltkrieg sowie die politisch aufgeladene Situation in der Weimarer Republik bis zum Weg in den Nationalsozialismus. Hier werden vor allem die propagandistischen Elemente in den Mittelpunkt gerückt und die Geschichten von einzelnen Dithmarscherinnen und Dithmarschern erzählt, die unter nationalsozialistischer Herrschaft verfolgt und bestraft wurden.
Das moderne Alltagsleben der 1920er bis 1960er Jahre kann dann auf ganz besondere Weise entdeckt werden: anhand von ganzen Ensembles mit freilichtmusealem Charakter. Neben einem Tabak- und einem Gemischtwarenladen gibt es auch einen vollständig eingerichteten Operationssaal, einen Friseursalon, eine Kneipe und ein komplettes Kino zu erkunden.