Museum

Die Häuser und ihre Geschichte(n)

Die Sammlung zur Geschichte und Kultur der Region Dithmarschen wurde bereits im Jahre 1872 gegründet und als „Museum Dithmarsischer Altertümer“ für Interessierte zugänglich gemacht. Zuerst wurde die Sammlung unter anderem im Alten Pastorat präsentiert. Diese Ausstellungen waren die Keimzelle eines später anwachsenden Museumskomplexes, der aktuell vier Gebäuden umfasst.

Das erste Museumsgebäude

Von 1892 bis 1896 im Stil des Historismus gebaut gilt das Gebäude als ältester noch bestehender Museumszweckbau Schleswig-Holsteins. Die Architektur des Bauwerks orientiert sich an den Grundrissen alter Bauernhäuser und dreischiffiger Kirchengebäude und betont damit die besondere Rolle, die sowohl dem Bauerntum als auch der Kirche in der Geschichte Dithmarschens zuteilwurde.
Da die Sammlung zum Zeitpunkt des Baus bereits bestand, ergab sich die Möglichkeit das neue Gebäude architektonisch auf die optimale Präsensation abzustimmen. So wurde neben der Großen Ausstellungshalle, im „Wohnteil“ des angedeuteten Bauernhauses, die Gerichtsstube Marcus Swins fest eingebaut und für die kirchlichen Objekte wurde ein Raum angelegt, der an eine kleine Kapelle erinnert. Da alle Sammlungsobjekte ausgestellt wurden fehlten eines jedoch ganz: Magazin- und Arbeitsräume.

Der Anbau

Ausgerechnet in der Mitte der 1920er Jahre, also einer wirtschaftlich hoch schwierigen Zeit, erhielt das Museum eine sowohl personelle als auch räumliche Erweiterung. 1924 wurde der Anbau fertiggestellt, der neben einem Vortragssaal, einem Arbeitszimmer für den Direktor und einer Wohnung für den Museumswärter auch einen sogenannten „Ehrensaal“ und Räume zur Erweiterung der Sammlung bereithielt.

Die ehemalige Gelehrtenschule

Bereits 1859 wurde das Gebäude für die „Meldorfer Gelehrtenschule“ (Gymnasium) errichtet. Als diese jedoch 1962 in ein neues Gebäude zog, ergab sich für das benachbarte Museum die Möglichkeit zuerst einige der freien Räume und ab Ende der 1980er Jahre dann das ganze Gebäude zu nutzen. Dem damaligen Zeitgefühl folgend hatte das Museum ohnehin gerade begonnen, den eigenen Sammlungsbereich auch um die jüngere Alltagskultur zu erweitern. Diese Sammlung mit Objekten aus der Zeit von 1870 bis in die 1960er Jahre umfasste zum Teil große Ensembles wie beispielsweise einen vollständig eingerichteten Operationssaal oder ein komplettes Kino, die heute noch in diesem Gebäudeflügel zu sehen sind.

Der Neubau

Der Neubau von Andreas Heller Architects & Designers wurde im September 2023 eröffnet, er verbindet das Gebäudeensemble und sorgt für eine barrierefreie Erschließung. Die Wasserstrich-Klinker der Fassade changieren von Rotbraun bis weiß und vermitteln zwischen dem Rotklinker der ehemaligen Gelehrtenschule und dem weißen Anstrich des Anbaus. Auf drei großen Sockelkonsolen prangen skulpturale Objekte. Die übergroßen Nachbildungen stehen für die Geschichte der Region: Es sind das Landessiegel mit dem Heiligem Oswald und der Jungfrau Maria mit Kind, eine Meldorfer Rolandfigur und ein Schiebehamen zum Krabbenfischen. Der Neubau an der Domstraße ist zentrales Entrée in das Museum, er beherbergt ein großzügiges Foyer sowie Flächen für Sonderausstellungen und Veranstaltungen.

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